Der WWF Schweiz fordert am Uno-Klimagipfel eine raschere Reduktion der Treibhausgas-Emissionen
An der Uno-Klimakonferenz in Ägypten setzt sich der WWF dafür ein, dass der Treibhausgas-Ausstoss schneller gesenkt wird und dass die Schweiz einen fairen Anteil an den Ausgleichszahlungen für besonders vom Klimawandel betroffene Staaten übernimmt.
Der Klimawandel schreitet schneller voran, als die bislang eingeleiteten Massnahmen wirken. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, kann so nicht erreicht werden. Aktuell steuern wir auf 2,4 bis 3,0 Grad zu. Der WWF fordert deshalb dringend ein schnelleres Tempo bei der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen.
Das zögerliche Handeln der Politik hat mittlerweile Folgen in fast allen Regionen der Welt. Wir verlieren zusehends unsere natürlichen Lebensgrundlagen, und der Verlust von Biodiversität lässt den Klimawandel noch schneller voranschreiten. Und das ist erst der Anfang: Wenn wir die 1,5-Grad-Schwelle überschreiten, sind die Folgen aufgrund irreversibler Kipppunkte unabsehbar. Jeder Bruchteil eines Grades zählt, um Menschen und Natur zu retten.
Am Sonntag, 6. November 2022, startet die Weltklimakonferenz COP 27 in Sharm El-Sheik in Ägypten. Der WWF-Klimaexperte Patrick Hofstetter ist als Mitglied der offiziellen Schweizer Delegation vor Ort.
Das sind die Erwartungen des WWF an den Uno-Klimagipfel:
- Rasch handeln: Für jeden einzelnen Sektor sind sofort Massnahmen zu definieren, die dazu beitragen, dass die weltweiten Emissionen endlich sinken statt steigen und bis 2030 drastisch reduziert werden.
- Konkrete Fortschritte im Bereich Anpassungsmassnahmen: Der WWF fordert Taten statt Worte, wenn es darum geht, die Auswirkungen der Klimakrise abzufedern. Uns ist es wichtig, die Anpassung an die neuen klimatischen Bedingungen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene zu verstärken.
- Finanzielle Mittel bereitstellen: Die Industrieländer müssen ihr Versprechen endlich einlösen, jährlich 100 Milliarden US-Dollar bereitzustellen, um die Folgen des Klimawandels in den am meisten betroffenen Entwicklungsländern abzumildern. Wir befürworten darüber hinaus die Einrichtung eines «Loss & Damage»-Fonds unter Führung der Uno, mit dessen Mitteln irreparable Verluste und Schäden als Folge der Klimakrise ausgeglichen werden können.
- Angemessene Ausgleichszahlungen der Schweiz: Wir fordern die Schweizer Regierung auf, die finanziellen Mittel in den Ausgleichsfond den tatsächlichen Emissionen anzupassen, die von der Schweiz verursacht werden. Mit der Kalkulation der rein «territorialen Emissionen», also der Emissionen, die in der Schweiz direkt anfallen, stehlen wir uns aus unserer Verantwortung und wälzen die Kosten auf andere ab.
- Schneller Übergang zu umweltfreundlicher Energieerzeugung: Weg von fossilen Brennstoffen – und das so schnell wie möglich – und hin zu erneuerbarer Energieerzeugung und Steigerung der Energieeffizienz.
Für Ihren Medientext stellen wir Ihnen noch folgende Zitate zur Verfügung:
Zitate Thomas Vellacott, Geschäftsleiter WWF Schweiz:
«Mehr Tempo ist notwendig, um den Ausstoss der Treibhausgas-Emissionen zu begrenzen.»
«Die Schweiz muss sich an den Ausgleichszahlungen für besonders vom Klimawandel betroffene Länder fair beteiligen. Im Moment rechnen wir unseren Anteil an den verursachten Emissionen schön und stehlen uns aus unserer Verantwortung.»
Zitat Patrick Hofstetter, Klimaexperte WWF Schweiz:
«Die Welt ist weit davon entfernt, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. Aktuell steuern wir eher auf 2,4 – 3 Grad zu, was katastrophale Folgen für die Menschheit und die Biodiversität der Erde hat.»
Ein WWF-Medienhintergrundgespräch zur COP 27 finden Sie hier (Video).
Ihr Kontakt vor Ort in Sharm El-Sheik
Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz patrick.hofstetter@wwf.ch,Tel. 044 297 22 77 (wird auf MS-Teams umgeleitet) oder Messages via WhatsApp, Signal oder Threema an +41 76 305 67 37
Kontakt in Zürich:
Lydia Ebersbach, Kommunikationsberaterin WWF Schweiz, lydia.ebersbach@wwf.ch, Tel. 044 297 22 21