Neue Studie zeigt: Schützt die Schweiz heute das Klima, spart sie morgen eine Milliarde
Mit Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen leistet die Schweiz nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sondern damit lassen sich auch erhebliche Kosteneinsparungen in der Wirtschaft erzielen. Dies zeigt eine neue Studie der ZHAW, welche die AEE Suisse und der WWF Schweiz begleitet haben.
Medienmitteilung der AEE Suisse und des WWF Schweiz
- Auf Elektroautos umsteigen, Solaranlagen und Wärmepumpen installieren, Gebäude sanieren: Entscheidet sich die Schweiz für erneuerbare Lösungen dort, wo ein Ersatz ohnehin nötig ist, kann sie allein im Jahr 2030 knapp eine Milliarde Franken sparen.
- Auch dem Klima tut es gut. Wenn die Schweiz diese wenigen und vorhandenen technischen Klimaschutzmassnahmen umsetzt, kann sie 2030 zusätzlich 13,6 Millionen Tonnen Treibhausgase vermeiden.
- Je früher die Schweiz mit der Umsetzung dieser Massnahmen beginnt, desto grösser die Kosteneinsparungen und die Treibhausgasreduktion. Für die AEE und den WWF ist der nächste Schritt in der Schweizer Klimapolitik ein klares Ja zum CO2-Gesetz.
Zitat von Stefan Batzli, Geschäftsleiter der AEE SUISSE
«Was gut fürs Klima ist, ist auch für unsere Wirtschaft gut. Diese Studie zeigt, dass Klimaschutz auch in unserem wirtschaftlichen Interesse liegt.»
«Setzt die Schweiz eine aktive Klimapolitik um, kann unsere Wirtschaft nur davon profitieren.»
Zitat von Patrick Hofstetter, Klimaexperte beim WWF Schweiz:
«Klimaverträgliche Technologien sind so günstig wie noch nie. Je schneller wir diese umsetzen, desto besser – sowohl fürs Klima, als auch fürs Portemonnaie.»
«Das CO2-Gesetz ist für die Schweiz der notwendige Schritt zur Umsetzung günstiger und wirkungsvoller Klimaschutzmassnahmen bis 2030.»
Fast eine Milliarde Einsparungen
Die Studie zeigt: Setzt die Schweiz eine aktive Klimapolitik um, kann sie eine Menge Geld einsparen. Dafür muss sie nur erneuerbare Energien und effiziente Technologien dort anwenden, wo ein Ersatz ohnehin nötig ist. Zum Beispiel beim Ersatz alter Öl- und Gasheizung zu 90 Prozent mit Wärmepumpen. Beim stark beschleunigten Ausbau der Photovoltaikanlagen. Oder beim Umstieg auf Elektroautos, wenn ohnehin ein neues Fahrzeug gekauft wird. Genau solche Massnahmen hat die Studie unter die Lupe genommen, und deren Kosten für die Schweizer Wirtschaft berechnet. Das Fazit: Entgegen der allgemeinen Auffassung würde bei der Umsetzung dieser technischen Massnahmen insgesamt keine Mehrkosten entstehen. Im Gegenteil. Fast eine Milliarde Franken Einsparungen für die Schweizer Volkswirtschaft sind zu erwarten. Grund dafür sind die tieferen Betriebs- und Unterhaltskosten der Technologien. Somit wird die zusätzliche Investition amortisiert.
Im Verkehr- und Gebäudebereich kann viel eingespart werden
Die grössten Einsparungen fallen in den Sektoren Verkehr und Gebäudeheizungen an. Beschleunigt die Schweiz zum Beispiel den Umstieg auf Elektroautos und -lastwagen und den Ersatz der Öl- und Gasheizungen mit Wärmepumpen, würde sie allein im Jahr 2030 Kosten in Höhe von 1’650 Millionen Franken sparen. Auch der Ersatz von Kohle bei der Zementproduktion und der Zubau von Photovoltaikanlagen bringen volkswirtschaftliche Kosteneinsparungen. Insgesamt führt die Umsetzung aller untersuchten Massnahmen zu Netto-Kosteneinsparungen von 980 Millionen Franken allein im Jahr 2030 – das ist fast eine Milliarde. Ganz zu schweigen von den Einsparungen bei den Klimafolgekosten, die in dieser Studie nicht berücksichtigt sind.
Das Klima dankt
Für das Klima ist dies ohnehin prima. Denn diese einfachen Massnahmen führen selbstverständlich auch zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in der Schweiz. Die Studie zeigt: Setzt die Schweiz all die im Bericht untersuchten technischen Massnahmen um, könnte sie ihre Emissionen bis 2030 zusätzlich um 13,6 Millionen Tonnen Treibhausgase drosseln. Zudem wurde untersucht, wie viel Treibhausgase sich mit Verhaltensänderungen reduzieren lässt. Beispielsweise eine kleinere beheizte Wohnfläche pro Person oder eine tiefere Raumtemperatur im Winter. So könnte die Schweiz den Ausstoss von zusätzlich 5,3 Millionen Tonnen Treibhausgase vermeiden.
Der nächste Schritt heisst: Ja zum CO2-Gesetz
Je schneller die Schweiz diese Klimaschutzmassnahmen umsetzt, desto grösser die Kosteneinsparung und die Treibhausgasreduktion. Schiebt die Schweiz das Thema Klimaschutz wieder auf die lange Bank, sinkt das Reduktionspotential entsprechend. Es empfehlt sich deshalb, diese Klimaschutzmassnahmen so rasch wie möglich umzusetzen. Mit einem Ja zum neuen CO2-Gesetz macht die Schweiz einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung – für die Wirtschaft, und für das Klima.
Weitere Informationen
Die Studie finden Sie hier: Technische und Suffizienz-Massnahmen zur Reduktion der schweizerischen Treibhausgasemissionen: Der Vermeidungskostenansatz
Kontakt
Stefan Batzli, Geschäftsleiter AEE SUISSE, 079 420 46 66
Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz, 044 297 22 77