Extremwetter: Folge des Klimawandels
Trockenheit, Dürre, Waldbrände, Stürme, Überschwemmungen, Temperaturstürze: Extremwetter als Folge des Klimawandels haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Noch können wir deren Ausmass abschwächen. Helfen Sie jetzt mit einer Spende für den Klimaschutz!
Das Wetter gerät aus dem Gleichgewicht
Weisse Pistenstreifen auf grünen Wiesen prägten das Bild des letzten Winters in den Schweizer Alpen. Es folgten leere Pools im Tessin, mit Schnee bedeckte Berge in Kalifornien, ausgetrocknete Felder in Spanien und glühende Feuerwände in Kanada. Extremwetter sind heute zu jeder Jahreszeit und an jedem Ort auf der Welt allgegenwärtig. Ihr Auftreten nahm in den letzten Jahren global stark zu: Heute ereignen sich Extremwetter bis zu fünfmal häufiger als noch in den 1970er-Jahren. Das hängt auch mit der voranschreitenden Klimakrise zusammen.
Einfluss des Klimawandels auf Extremwetter
Die moderne Attributionsforschung ermöglicht Forschenden heute, einen Zusammenhang zwischen Extremwetter und dem Klimawandel aufzuzeigen. Auf einer interaktiven Weltkarte haben Fachpersonen aus Grossbritannien mehr als 350 Studien zu Extremwetterereignissen gesammelt. Die Analyse zeigt: 70 Prozent der Ereignisse stehen mit dem Klimawandel in Zusammenhang.
Das Extrem als neue Norm?
Die Folgen dieser Extremwetter sind für uns alle spürbar, wenn auch nicht im gleichen Ausmass. Insgesamt haben in den letzten 50 Jahren 2 Millionen Menschen ihr Leben durch Extremwetterereignisse verloren – besonders betroffen sind aber ökonomisch ärmere Länder.
So zwingen Umweltkatastrophen als Folgen des Klimawandels weltweit mehr als 20 Millionen Menschen zur Flucht – obwohl sie meist wenig zum Klimawandel beigetragen haben. Diese Klima-Ungerechtigkeit lässt sich in Zahlen ausdrücken: Mit 4,36 Tonnen pro Kopf war der CO2-Ausstoss in der Schweiz im Jahr 2019 30-mal höher als beispielsweise auf Madagaskar mit 0,15 Tonnen.
Doch auch in der Schweiz sind wir betroffen. Je häufiger wir mit Extremwetterereignissen und ihren teils drastischen Folgen konfrontiert werden, desto mehr wird auch unsere hiesige Infrastruktur an ihre Belastungsgrenzen gebracht. Das birgt grosse Gefahren für den Gesundheits- und Energiebereich sowie die gesamten sogenannten kritischen Infrastrukturen. Handeln wir nicht jetzt, werden die Schäden immer grösser. Allein in der Schweiz verursachen Naturereignisse mittlerweile jedes Jahr Kosten von rund 840 Millionen Franken. Gleichzeitig waren seit 1972 rund 4 von 5 Schweizer Gemeinden mindestens einmal von Hochwasser und/oder einem Murgang betroffen.
Wie genau die Zukunft aussieht, kann niemand voraussagen. Fakt ist aber, dass das Klima vom Menschen beeinflusst wird und dass das menschliche Verhalten Auswirkungen auf das Wetter hat. Diese Auswirkungen wiederum werden wir alle zu spüren bekommen, ob als Starkregen, Hitzewellen oder Überschwemmungen.
El Niño und La Niña – was genau ist das?
Was El Niño und La Niña bewirken
El Niño und La Niña sind zwei natürliche Wetterphasen, die das Wetter auf der ganzen Welt beeinflussen, Extremwetter auslösen und sich unregelmässig alle zwei bis sieben Jahre abwechseln. Beide Phänomene entstehen aus den sich ändernden Luft- und Meeresströmungen zwischen Südamerika und Südostasien. Die El-Niño-Phase ist geprägt von einem schwachen Passatwind südlich des Äquators und warmem Oberflächenwasser, das nicht wie üblich nach Westen strömt. Dies führt meist zu starken Überschwemmungen an der sonst trockenen Westküste Süd- und Lateinamerikas sowie zu extremer Hitze in Indonesien und Australien. Während der kühleren La-Niña-Phase werden diese Vorkommnisse umgekehrt: Die Passatwinde sind stärker, und warmes Oberflächenwasser wird wieder Richtung Westen geströmt.
Wie es aktuell aussieht
Aktuell befinden wir uns am Ende einer La-Niña-Phase. Kühl war sie aber keinesfalls: In den vergangenen Jahren wurden weltweit überdurchschnittliche Höchsttemperaturen gemessen. Expertinnen und Experten rechneten im Herbst 2023 mit einem Wechsel der beiden Phasen. Die US-Atmosphärenbehörde NOAA verzeichnet nun aber bereits seit Mitte Juni 2023 Anzeichen für El Niño. Die Auswirkungen könnten fatal werden – und spürbar für uns alle. Denn bereits die letzten drei El-Niño-Phasen seit 1982 gehörten zu den stärksten je gemessenen Wetterphänomenen. Eine aktuelle Modellstudie aus dem Frühjahr 2023 zeigte zudem auf, dass die beiden Phasen durch den Klimawandel extremer werden und öfter auftreten.
Wie kann es weitergehen?
Um das Ausmass von zukünftigen Extremwetterereignissen möglichst gering zu halten, braucht es jetzt Klimaschutzmassnahmen. Der WWF engagiert sich dafür politisch auf nationaler und internationaler Ebene für weltweiten Klimaschutz. Wir brauchen dabei Ihre Unterstützung!
Was Sie tun können
Jede:r Einzelne kann viel bewegen. Ihre Stimme an der Urne zählt – wählen Sie klimafreundliche Politiker:innen bei den Wahlen im Herbst und überzeugen Sie Ihre Familie und Freund:innen, es Ihnen gleichzutun. Bei allen Handlungen müssen Sie nicht perfekt sein, auch kleinere Schritte, wie mit dem Zug statt dem Auto zur Arbeit zu fahren, helfen schon viel.
Murgänge, Überschwemmung, Stürme und Dürren: Extremwetter und menschliches Leid werden mit dem Weiterverbrennen von Öl, Kohle und Gas immer häufiger – auch in der Schweiz.
Was wir tun
Ihre Spende bewirkt viel Gutes
Mit Ihrer Hilfe kommen wir unserer Vision einen Schritt näher – einer Welt mit einem Klima, das im Gleichgewicht bleibt. Das hilft der Artenvielfalt, der Erde und den Menschen.