WWF-Tipps zum Weihnachtsbaumkauf
Die Auswahl ist riesig, die Unsicherheit gross. Welcher Weihnachtsbaum darf es guten Gewissens sein? Unsere Tipps für ein grünes, wohliges Weihnachtsfest.
• Heimische Sorten, lokal angebaut mit Bio- oder FSC-Label sind die beste Wahl
• Noch besser ist es, auf den Baum ganz zu verzichten
• Plastikbäume lohnen sich nur, wenn sie sehr lang im Einsatz bleiben
Für viele Menschen gehört der Weihnachtsbaum zum Fest dazu. Weil er aber oft schon nach wenigen Tagen wieder entsorgt werden muss, machen sich viele Menschen Gedanken, welche Wahl die Beste ist. Sie ahnen es: die beste Wahl für Natur und Umwelt ist, auf den Baum zu verzichten. Ein paar Zweige schön dekoriert, könnten eine Alternative sein. Wenn es trotzdem ein Baum sein muss, dann empfiehlt Damian Oettli, Leiter Markets beim WWF Schweiz, die folgenden Tipps zu beherzigen:
Mit Label: Beim Anbau von Weihnachtsbäumen werden oft Pestizide eingesetzt. Achten Sie daher auf Bio- oder FSC-Labels. So zertifizierte Bäume wurden weder mit Pflanzenschutzmitteln noch mit Düngemitteln behandelt.
Lieber lokal: Je kürzer der Transportweg, umso besser. Und ein frisch geschlagener Baum hält auch länger. Manchmal gibt es in der Region die Möglichkeit, den Baum selbst zu schlagen. Auch hier sind Bäume aus FSC- oder Bio-Anbau die erste Wahl.
Heimische Sorten bevorzugen: Fichte, Föhre oder Weisstanne sind eine gute Wahl. Immer häufiger werden heute jedoch Nordmanntannen verkauft, die nicht in unsere regionalen Ökosysteme gehören. Auf Plantagen gezüchtet, tragen sie zu den wachsenden Monokulturen bei und werden oft mit Pestiziden auf Perfektion getrimmt.
Die letzten Meter: Oft setzt der Transport mit dem Auto mehr CO2 frei, als im Baum gebunden ist. Deshalb lieber wohnortsnah einkaufen und Transportwege reduzieren.
Ab in den Garten? Die Idee, einen Baum mit Wurzelballen zu kaufen und nach dem Fest später im eigenen Garten anzupflanzen, geht nicht immer auf. Für eine erfolgreiche Zweitnutzung sollte der Baum möglichst wenig Zeit im warmen Wohnzimmer verbringen, auf dem Weg hinein und wieder hinaus muss er langsam akklimatisiert und genug bewässert werden. Auch sollte die Pflanze bereits im Topf gezüchtet worden sein. So ist sichergestellt, dass alle Wurzeln intakt sind.
Der Plastikbaum – eine Alternative? Weihnachtsbäume aus Plastik sind praktisch. Sie nadeln nicht. Doch viele der Plastikbäume stammen aus Fernost und haben einen langen Transportweg hinter sich. Entscheidend für die Umweltbilanz ist, wie lange der Kunststoff-Kandidat genutzt wird, also wie viele pflanzliche Weihnachtsbäume er im Laufe der Jahre ersetzt: Bestenfalls sehr viele (>20). Kaputte künstliche Weihnachtsbäume gehören in die Restmülltonne.
Kontakt: Lydia Ebersbach, Mediensprecherin, WWF Schweiz, lydia.ebersbach@wwf.ch, +41 44 297 21 27