13. Juni 2021 — Medienmitteilung

Zeit für den Plan B gegen die Klimakrise

Der WWF bedauert das knappe Nein der Schweizer Stimmbevölkerung zum CO2-Gesetz sehr. Auch nach dem heutigen Entscheid muss die Schweiz ihre Verpflichtungen im Rahmen des Pariser Klimaabkommens einhalten und ihren Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise leisten. Einzig der Weg dorthin muss neugestaltet werden.

Für den WWF ist klar: Das heutige Nein zum CO2-Gesetz ist der Auftrag, einen Plan B zur Bekämpfung der Klimakrise zu verfolgen. Städte, Gemeinden, Kantone, dutzende Wirtschaftsverbände, zahlreiche Unternehmen und mehr als 100 Klimaschutzorganisationen: Die breite Allianz hinter dem CO2-Gesetz ist eine solide Basis, um zusammen mit weiten Teilen der Bevölkerung als Koalition der Willigen voranzuschreiten und die Klimakrise einzudämmen.

Thomas Vellacott, CEO WWF Schweiz zum Abstimmungsresultat:

«Im Kampf gegen die Klimakrise läuft uns die Zeit davon. Jetzt gilt es rasch einen Plan B auszuarbeiten und umzusetzen. Gemeinde, Städten, Kantone, Unternehmen, Wirtschaftsverbände, NGOs: Wir rufen unsere Partner dazu auf, zusammen mit der Bevölkerung als Koalition der Willigen voranzuschreiten und den raschen Ausstieg aus Öl und Gas voranzubringen.»

«USA, China, EU: Die ganze Welt handelt für mehr Klimaschutz. Auch die Schweiz muss das Pariser Klima-Abkommen einhalten, damit wir gemeinsam die globale Klimaerwärmung stoppen. Der WWF wird sich dafür einsetzen, dass die Schweiz ihren Beitrag zu den weltweiten Anstrengungen leistet.»

«Unser Ziel bleibt, dass die Schweiz ihre Treibhausgasemissionen noch vor 2040 auf Netto-Null senkt. Das ist das, was aufgrund der Erkenntnisse der Wissenschaft erforderlich ist, um eine Klimakatastrophe zu verhindern und kommenden Generationen eine lebenswerte Zukunft zu sichern. Den Weg dorthin werden wir nun neu definieren.»

«Die Abstimmungssieger von heute sind die Haftpflichtigen von morgen. Schon heute verursacht die Schweiz Klimaschäden von rund 20 Milliarden Franken pro Jahr. Die Erfahrung aus dem Ausland zeigt, dass die Erdöllobby nun zunehmend vor Gericht gezogen wird.»

«Das heutige Abstimmungsresultat zeigt: Es braucht eine Klimapolitik, die für alle verständlich ist. Finanzplatz, Flugverkehr, Landwirtschaft: Der WWF wird sich für fortschrittliche und nachvollziehbare Klimamassnahmen in den jeweiligen Sektoren einsetzen.»

Kontakt

Marie Seidel, Communication Advisor WWF Schweiz, 079 356 74 96