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Farbige Velos
Mein Fussabdruck

Mobilität: Tipps und häufig gestellte Fragen rund um die Umweltbelastung durch Transportmittel

Mein Fussabdruck: Mobilität

Der Verkehr ist der grösste Klimasünder der Schweiz. Er verursacht 33 Prozent der Treibhausgase. Und darin ist der internationale Flugverkehr aus der Schweiz noch nicht enthalten. Was können Sie tun, um Ihren ökologischen Fussabdruck zu verkleinern?

Welches Transportmittel ist am klimafreundlichsten? Wird Reisen umweltfreundlich, wenn ich CO2 kompensiere? Und wann lohnt es sich, ein Benzin- oder Dieselauto durch ein Elektroauto zu ersetzen? Die Antworten auf diese und andere Fragen haben wir hier für Sie zusammengetragen.

Mobilität: Die häufigsten Fragen

Hier finden Sie Antworten:

Welches Transportmittel ist am klimafreundlichsten?

Wer mit Muskelkraft unterwegs ist, tut sich und seiner Umwelt viel Gutes. Wer sich im Zug oder Bus bequem chauffieren lässt, ist ebenfalls noch ziemlich umweltschonend unterwegs. In der Grafik zeigt sich auch die Klimabelastung vom E-Bike im Vergleich zum Velo und vom Elektroauto im Vergleich zum Benziner.

Weshalb sind Flugreisen besonders klimaschädlich?

Mit Flugreisen werden innert kurzer Zeit grosse Mengen an fossilen Treibstoffen verbrannt. Global hat sich der Flugverkehr seit 1990 fast verdreifacht und legt weiterhin Jahr für Jahr um 5 Prozent zu – abgesehen vom Rückgang durch das Covid-19. Weil aber 85 Prozent aller Menschen dieser Erde noch nie in ein Flugzeug gestiegen sind, machen Flugreisen bisher global nur für 5 Prozent des menschgemachten Klimaeffekts aus. Aber immer mehr Menschen können sich Flüge leisten.

Schweizerinnen und Schweizer sind extreme Vielflieger. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern besteigen wir doppelt so häufig ein Flugzeug. Bei uns macht die Fliegerei über 18 Prozent des Fussabdrucks aus! Für das Klima und unsere Gesellschaft hat diese Art der Mobilität jedoch einen hohen Preis.

Im Gegensatz zum Auto- oder Bahnverkehr zahlt der Sektor keinen Beitrag an den Klimaschutz und ist zusätzlich sogar steuerbefreit: Fluggesellschaften entrichten keine Mineralölsteuern auf Kerosin, und die Passagiere zahlen keine Mehrwertsteuer. Flughäfen sind meist mit billigen oder kostenlosen Staatsdarlehen erbaut worden. Der Flugverkehr belastet das Klima unvermindert weiter, überlässt die verursachten Umweltkosten der Allgemeinheit und wird seit Jahren direkt oder indirekt subventioniert.

Im Konsumverhalten von uns Schweizerinnen und Schweizern wurden Flugreisen über die letzten Jahre zum grössten Umweltproblem. Jeder Urlaub und jedes Geschäftstreffen, das ohne Flugreise auskommt, ist daher ein grosser Gewinn für die Umwelt.

Machen Sie mal Ferien in der Schweiz oder im nahen Ausland!

Wie reise ich klimaschonend?

Reisen Sie an Orte, die Sie ohne Flugzeug erreichen. Denn Fliegen schädigt das Klima mehr als alle anderen Arten der Fortbewegung. Am ökologischsten fahren Sie mit dem Zug. Luxuriöse Kreuzfahrten sind schlecht fürs Klima. Am Ferienort gelten die gleichen Regeln wie zu Hause: Pflanzenbasiert, biologisch und mit Mass konsumieren und mit dem ÖV statt dem Auto reisen. Besonders wichtig im Zusammenhang mit Reisen: Entscheidend ist der klimaschädliche Flug nach Thailand, nicht die umweltfreundliche Eco-Lodge, die Sie dort bewohnen.

Wird Reisen umweltfreundlich, wenn ich CO2 kompensiere?

Wenn die Reise bereits stattgefunden hat, ist die CO2-Kompensation nicht falsch. Allerdings wurden die Treibhausgase dann schon freigesetzt. Kein Klimazertifikat kann eine emittierte Tonne CO2 ungeschehen machen. Sinnvoller wäre es, Emissionen gar nicht erst zu generieren.

Eine CO2-Kompensation ist kein Ersatz für eigenes Handeln, denn damit überlässt man die schwierig umzusetzenden Massnahmen der Allgemeinheit. Weltweit müssen wir die Treibhausgasemissionen möglichst rasch auf netto null senken und sogar Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre entfernen. Dafür braucht es uns alle. Wir sitzen alle im gleichen Boot, und Klimazertifikate sind kein valider Ersatz für eigene Bemühungen zur Reduktion des ökologischen Fussabdrucks.

Wann lohnt es sich, ein Benzin- oder Dieselauto durch ein Elektroauto zu ersetzen?

Wenn Sie auf ein Auto angewiesen sind und damit mehr als 2000 Kilometer pro Jahr fahren, dann lohnt sich ein Umstieg auf ein gleich grosses Elektroauto in der Regel sofort. Dies unter Berücksichtigung der zusätzlichen Belastung bei der Akkuproduktion im Vergleich zum Benzinauto und der Annahme, dass das Auto 15 Jahre gefahren wird.

Falls Sie im Jahr weniger als 2000 Kilometer mit dem Auto zurücklegen, und nur relativ selten darauf angewiesen sind, dann würde sich der Umstieg auf Car-Sharing für Sie finanziell und aus Umweltsicht vermutlich lohnen.

Die grossindustrielle Herstellung von Elektrofahrzeugen kommt erst so langsam in Fahrt, wird jedoch laufend effizienter. Gleichzeitig wird die Benzin- und Dieselproduktion laufend aufwendiger. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass noch vor kurzem davon ausgegangen wurde, dass jährlich zwischen 3000 und 5000 Kilometer pro Jahr zurückgelegt werden müssen, damit sich ein Umstieg auf ein Elektroauto lohnt.

Welches Auto ist über die gesamte Lebensdauer günstiger: Elektro- oder Benzinauto?

Sparsamer im Betrieb ist definitiv das Elektroauto, da es sich an der eigenen Steckdose laden lässt und sehr effizient fährt. Je häufiger Sie auf ein Auto angewiesen sind, desto günstiger ist daher im Vergleich das Elektroauto. Den vielleicht grössten Unterschied machen die Reparaturen: Elektroautos sind extrem wartungsarm und verursachen nur wenig Unterhaltskosten. Die Anschaffungskosten für die Autos hängen mittlerweile viel stärker von der Marke und den ausgewählten Accessoires ab als vom gewählten Antrieb.

Wie grün ist ein Wasserstofffahrzeug?

Elektroautos haben den grossen Vorteil, dass sie zu Hause oder an jeder beliebigen Steckdose aufgeladen werden können. Da Autos typischerweise viel länger ungenutzt stehen, als sie gefahren werden, kann der Ladevorgang intelligent gesteuert werden: Elektroautos laden dann, wenn viel Strom von Solaranlagen und Windkraftwerken anfällt. Künftig können sie sogar dazu genutzt werden, Strom ins Heim- oder öffentliche Netz einzuspeisen, wenn Sonne und Wind gerade Pause machen. Auf diese Weise können sie mit ökologischem Strom betrieben werden, belasten das Stromnetz wenig und dienen sogar als Stromspeicher. Der WWF Schweiz empfiehlt dazu den Bezug von zertifiziertem Ökostrom, zum Beispiel vom Label «naturemade star». Dafür muss man bloss eine Ökostrom-Vignette kaufen. 

Wasserstoff kann ebenfalls mit überschüssigem Wind- oder Solarstrom erzeugt werden, so dient er als Zwischenspeicher. Sein Vorteil ist, dass er transportiert werden kann. Der grosse Nachteil ist, dass er erst unter Einsatz von Strom erzeugt und danach im Auto wieder in Strom umgewandelt wird. Dieser Vorgang verschlingt etwa dreimal mehr Energie, als wenn Strom direkt in einer Batterie gespeichert und von dort genutzt wird. Im Vergleich dazu spielt der Herstellungsaufwand von Elektrobatterien eine eher kleine Rolle. Der Einsatz dieser Technologie erscheint daher – wenn überhaupt – nur dort sinnvoll, wo sehr grosse Distanzen ohne Zwischenhalt zurückgelegt werden müssen, zum Beispiel für manche LKW-Transporte.

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