WWF-Rating des Gross- und Detailhandels
Der zweite WWF Ratingbericht zeigt die Umweltperformance und die Entwicklung der zwölf grössten Schweizer Gross- und Detailhändler gegenüber 2015 auf. Das Fazit: Coop und Migros sind auf hohem Niveau stabil, aber die Discounter holen stark auf. Die Branche wirtschaftet insgesamt ökologischer. Obwohl sich die befragten Unternehmen der Notwendigkeit des Umweltschutzes bewusst sind, bleibt noch viel zu tun, um den ökologischen Herausforderungen gerecht zu werden.
Branche mit grossem Umwelteinfluss
Der Lebensmittelgross- und Detailhandel gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Schweiz. Als treibende Kraft in der Bereitstellung von Nahrungsmitteln kann die Branche massgeblich dazu beitragen, die grossen Umweltbelastungen durch Produktion und Konsum von Nahrungsmitteln zu reduzieren.
Im Rating hat der WWF 12 Schweizer Gross- und Detailhändler im Food- und Near-Food-Bereich zum zweiten Mal auf ihre Umweltverträglichkeit hin analysiert. Dabei zeigt sich ein gemischtes Bild: Alle Unternehmen, die aktiv am Rating teilgenommen haben, beschäftigen sich mit Umweltthemen, die Grossen der Branche bleiben Vorreiter. Die Discounter holen jedoch auf.
Das Rating zeigt aber auch, dass immer noch viel Verbesserungsbedarf und auch -potenzial vorhanden ist. Sofortiges Handeln ist nötig, denn die Grundlage für die Herstellung der Produkte der Gross- und Detailhändler – die intakte Natur - ist unter Druck.
Die Versorgung mit umweltfreundlichen Produkten für den Alltag ist ein grosser Hebel der Branche zu einem verantwortungsvollen und ökologischen Handel. Der WWF fordert darum die Gross- und Detailhändler auf, ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt wahrzunehmen und folgende Massnahmen umzusetzen:
- Ambitionierte Ziele verabschieden, die sich an den Belastbarkeitsgrenzen des Planeten ausrichten. Unterstützung bieten im Bereich Klima heute bereits wissenschaftlich fundierte Ansätze wie die Science Based Target Initiative.
- Datenmanagement, Transparenz in den Lieferketten sowie das Umweltrisikomanagement massiv verbessern. Neue technologiebasierte Lösungen in den nächsten Jahren weiter erproben und ausrollen, welche die Unternehmen zu befähigen, Umweltprobleme in ihren Lieferketten zu identifizieren und zu lösen. Die Blockchain-Technologie und das sogenannte Remote Sensing sind Möglichkeiten.
- Beschaffungsprojekte umsetzen und umweltfreundlichere Lieferketten aufbauen. Dazu gehört eine engere Kooperation mit Lieferanten, Produzenten und weiteren Stakeholdern. So wird es möglich, sich gemeinsam ganz konkret für die Verbesserung von Umweltproblemen wie Wasserknappheit oder Entwaldung einzusetzen.
- Den Anteil an Produkten mit glaubwürdigen Labels wie beispielsweise Bio Suisse, MSC, ASC oder FSC massiv erhöhen. Das Angebot an Ersatzprodukten für Fleisch- und Milcherzeugnisse ausbauen, um die Umweltbelastungen durch den Fleischkonsum zu senken.
- Konsequentes politisches Engagement für ökologische Anliegen sowie aktive Mitarbeit in Brancheninitiativen.
Resultate in der Übersicht
Was Sie tun können
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