Partnerschaft Lidl International

Im Rahmen der vom WWF mitbegründeten Science Based Targets Initiative (SBTi) hat sich Lidl als Teil der Unternehmen der Schwarz Gruppe verpflichtet seine Emissionen zu reduzieren. Die Unternehmen der Schwarz Gruppe haben sich der Initiative 2020 angeschlossen und mittlerweile seinen Absenkpfad an einer 1.5° Zielsetzung gemäss SBTi orientiert. Darüber hinaus hat sich Lidl verpflichtet, sich im Rahmen der Partnerschaft ein Netto-Null-Ziel gemäss SBTi zu setzen. Damit reduziert Lidl nicht nur seinen betrieblichen Fussabdruck, sondern auch die Klimabelastung durch die gehandelten Produkte.

Im Rahmen der Partnerschaft entwickelt und pilotiert Lidl ein Konzept für Klima- und naturbezogene Finanzierungen auf Basis ihrer verbleibenden Emissionen. Das Konzept berücksichtigt wirkungsorientierte Investitionen, mit dem Ziel, Co-Benefits wie Biodiversität und Wasser zu maximieren, während soziale Schutzmassnahmen respektiert werden. Der Finanzierungsplan wird mit Naturschutzprojekten verknüpft werden.

Mit der Unterstützung des WWF prüft Lidl seine bestehende Analyse und Ziele zu Süsswasser-Risiken. Verbesserte Ziele und Indikatoren werden gesetzt und eine umfassende Strategie zur verantwortungsvollen Nutzung von Wasser wird entwickelt. So können Wasserrisiken entlang der eigenen Wertschöpfungskette identifiziert und adressiert werden. Dies ist besonders bei Produkten mit hohem Risiko wichtig, um zum Beispiel Wasser-Verunreinigungen oder Wasser-Knappheit zu vermeiden. Konkrete Umsetzungspläne in relevanten Gebieten, die zur Unterstützung langfristiger Resilienz sensibler Gebiete dienen, sind dabei besonders wichtig.

Mit der Unterstützung des WWF prüft Lidl seine bestehende Analyse und Ziele zu Biodiversitäts-Risiken. Verbesserte Ziele und Indikatoren werden gesetzt und eine umfassende Strategie zum Schutz von Biodiversität wird entwickelt. So können Biodiversitätsrisiken wie z.B. Entwaldung oder Artensterben entlang der eigenen Wertschöpfungskette identifiziert und adressiert werden. Die Identifikation besonders sensibler Gebiete und der Möglichkeiten, ihre Resilienz zu erhöhen, stehen im Vordergrund. Für diese werden konkrete Umsetzungspläne entwickelt.

Im Rahmen der Partnerschaft hat sich Lidl dazu verpflichtet einen Advocacy-Plan auszuarbeiten. Dieser Plan umfasst verschiedene Advocacy-Massnahmen, die von Lidl International und den Lidl-Länderorganisationen zum Schutz von Klima, Wasser und Biodiversität umgesetzt werden sollen.

Darüber hinaus plant Lidl, die identifizierten Risiken entlang der Lieferkette sowie die geplanten Massnahmen zur Reduktion der Umweltauswirkungen in der Lieferkette gemäss der EU Deforestation Regulation offenzulegen.

Lidl hat sich dazu verpflichtet, die folgenden Rohstoffe mit hohem Entwaldungsrisiko aus entwaldungs- und umwandlungsfreien Lieferketten zu beziehen: Soja, Palmöl, Kakao, Kaffee, Rindfleisch, Holz, Cellulose, Papier. Geltungsbereich sind sämtliche Eigenmarkenprodukte (Standard und Aktionssortiment) in allen Lidl-Ländern. Um dies zu gewährleisten wird Lidl eine Rohstoff-Strategie zur Vermeidung von Entwaldung und Umwandlung für seine Eigenmarkenprodukte entwickeln, die im Einklang mit der Accountability Framework Initiative (AFI) und der EU Deforestation Regulation (EUDR) steht.

Lidl stellt für sich und seine Lieferanten sicher, dass die Stichtage für Entwaldung und Umwandlung gemäss der AFI und der EU Deforestation Regulation eingehalten werden. Dies bezieht sich auf die Hochrisiko-Rohstoffe Soja, Palmöl, Kakao, Kaffee, Rindfleisch, Holz, Cellulose und Papier. Geltungsbereich sind sämtliche Eigenmarkenprodukte (Standard und Aktionssortiment) in allen Lidl-Ländern.

Bestehende und neue Lieferanten sollen verpflichtet werden, eine Politik ohne Entwaldung, Umwandlung und Ausbeutung zu verfolgen und die Rückverfolgbarkeit mindestens bis zur Fabrik (und bei hohem Risiko bis zur Plantage) zu gewährleisten.

Lidl hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2026, 100% seiner bestehenden und neuen Lieferanten dazu zu verpflichtet haben, entwaldungs- und umwandlungsfreie Lieferketten sicherzustellen. Darüber hinaus muss die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe und Produkte bis zur Fabrik sichergestellt werden, im Falle von hohen Risiken bis hin zur Plantage. Gemessen wird der Anteil der Lieferantenverträge, die Verpflichtungen zu entwaldungs- und umwandlungsfreien Lieferketten sowie zur Rückverfolgbarkeit enthalten. Dies betrifft die Lieferanten von Lidl-Eigenmarken (Standard- und Aktionssortiment), die Rindfleisch, Soja, Kakao, Kaffee, Palmöl, Holz, Cellulose und Papier liefern. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird Lidl seine nachhaltige Einkaufspolitik entsprechend überarbeiten.

Im Rahmen der Partnerschaft hat sich Lidl dazu verpflichtet gesamtorganisatorisch auf rückverfolgbare, entwaldungs-, umwandlungs- und ausbeutungsfreie Soja-Lieferketten hinzuarbeiten. Dafür wird Lidl die Herkunft von Soja in der direkten Lieferkette (alternative Proteine und Sojaprodukte) sowie in Futtermitteln von ausgewählten tierischen Produkten (wie Huhn, Ei und Schwein) zu analysieren, um Handlungsfelder zu identifizieren. Darüber hinaus wird Lidl mit der Collaboration for Forests and Agriculture (CFA) zusammenarbeiten um die Situation bezüglich Abholzung, Umwandlung und Ausbeutung in den eigenen Sojalieferketten zu analysieren und vollständig rückverfolgbare, entwaldungs- und umwandlungsfreie Soja-Lieferketten langfristig zu gewährleisten. Geltungsbereich sind sämtliche Eigenmarkenprodukte (Standard und Aktionssortiment) in allen Lidl-Ländern.

Lidl hat sich dazu verpflichtet, ab dem Geschäftsjahr 2025 international nur noch rückverfolgbares, entwaldungs-, umwandlungs- und ausbeutungsfreies Palm- und Palmkernöl zu beziehen. Um dies sicherzustellen, sollen 100 % des Palm- und Palmkernöl-Volumens der Food-Artikel und der Non-Food-Artikel dem RSPO-segregated oder EU-Bio Standard entsprechen. Darüber hinaus sollen 100% der Derivate mindestens RSPO-Mass-Balance entsprechen. Gemessen wird der Anteil in Tonnen am Gesamtvolumen. Geltungsbereich sind sämtliche Eigenmarkenprodukte (Standard und Aktionssortiment) in allen Lidl-Ländern.

Um mehr verantwortungsvolle Beschaffung von Palmöl über die eigenen Lieferketten hinaus zu fördern, möchte Lidl mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Advocacy die Branche und die Öffentlichkeit sensibilisieren. Dafür wird Lidl sich aktiv im Rahmen der Roundtable for Sustainable Palmoil und anderen Plattformen wie zum Beispiel der Palm Oil Transparency Coalition engagieren.

Lidl hat sich zum Ziel gesetzt, langfristig international nur noch rückverfolgbare, entwaldungs-, umwandlungs- und ausbeutungsfreie Papier und Zellulose-Produkte zu beziehen.

Um dies zu gewährleisten, plant Lidl zunächst eine Analyse von Qualität und Herkunft der Papier- und Zellulose-Produkte, um eine langfristige Strategie zu definieren, mit dem Ziel vollständig rückverfolgbare und verantwortungsvolle Papier- und Zellulose-Produkte sicherzustellen.

Dies umfasst Zellulose und Papier in Eigenmarkenprodukte (Standard- und Aktions-Sortiment) und deren Etiketten und Verpackungen (Primär- und Sekundär-Verpackungen) in allen Lidl-Ländern. Akzeptiert werden die Standards FSC, FSC mix, Recycling und in Ausnahmefällen PEFC.

Lidl hat sich das Ziel gesetzt, vollständig rückverfolgbare und nachhaltige Kakaoprodukte zu verkaufen. Ein zentraler Bestandteil dieser Bemühungen ist die Analyse der Kakaoherkunft, welche die Grundlage für die Entwicklung einer umfassenden Strategie für nachhaltige Kakaobeschaffung bietet, die mit dem WWF abgestimmt wird. Relevant sind dabei Investitionen in die vollständige Rückverfolgbarkeit von Kakaobohnen und -butter, Teilnahme an Schutzprojekten in wichtigen und/oder risikobehafteten Anbaugebieten und Advocacy-Arbeit im Rahmen von relevanten Kakao-Initiativen, die sich für eine nachhaltige Kakaoproduktion engagieren.

Lidl hat sich dazu verpflichtet, den Anteil nachhaltig zertifizierter Kaffeeprodukte kontinuierlich auf 100% zu steigern. Dies umfasst die Zertifizierung für Kaffeeprodukte, einschliesslich Kaffeekapseln, Instantkaffee und Cappuccino. Ziel ist es, dass ab Geschäftsjahr 2028 nur noch Kaffeeprodukte verkauft werden, die mit einem Nachhaltigkeitslabel versehen sind. Akzeptierte Mindeststandards sind Bio (EU), Rainforest Alliance, Fairtrade. Geltungsbereich sind sämtliche Eigenmarkenprodukte (Standard und Aktionssortiment) in allen Lidl-Ländern weltweit.

Lidl hat sich das Ziel gesetzt, im Rahmen der WWF Partnerschaft den Anteil von zertifiziertem Röstkaffee kontinuierlich auf 100% zu erhöhen. Geltungsbereich sind sämtliche Eigenmarkenprodukte (Standard und Aktionssortiment) in allen Lidl-Ländern.

Lidl plant im Rahmen der WWF Partnerschaft, glaubwürdigen nationalen Initiativen für nachhaltigen Kaffee beizutreten. Ziel ist es, sich für nachhaltigere Beschaffungspraktiken einzusetzen und innerhalb der Branche Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit zu koordinieren.

Ein weiteres Ziel, dass sich Lidl im Rahmen der Partnerschaft mit dem WWF gesetzt hat, ist vollständig zertifizierte Teeprodukte sicherzustellen. Dies umfasst alle Schwarztees, Grüntees und Roibuschtees der Eigenmarkenprodukte (Standard- und Aktionssortiment) in allen Lidl-Ländern. Akzeptiert werden die Zertifizierungen Bio (EU), Rainforest Alliance, Fairtrade.

Lidl hat sich zum Ziel gesetzt, dass 100% des gesamten Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiments aus empfehlenswerten oder akzeptablen Quellen gemäss WWF stammen. Es wird der Prozentsatz des Gesamtvolumens des Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiments gemessen. 
Als akzeptable und empfehlenswerte Quellen gelten die folgenden:

• WWF Fischratgeber Score 1-3,
• die Zertifizierungen MSC, ASC, Bio, BAP4 Star, GlobalGAP, und
• vom WWF unterstützte Fishery Improvement Projects (FIPs) und Aquaculture Improvement Projects (AIPs).

Geltungsbereich ist das gesamte Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiment in allen Lidl-Ländern weltweit: Eigenmarken und Fremdmarken, Standard- und Aktionssortiment.

Lidl hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil an empfehlenswerten Quellen gemäss WWF am gesamten Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiment zu erhöhen. Es wird der Prozentsatz des Gesamtvolumens des Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiments gemessen. Als empfehlenswerte Quellen gelten Score 1-2 des WWF Fischratgebers.

Geltungsbereich ist das gesamte Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiment in allen Lidl-Ländern weltweit: Eigenmarken und Fremdmarken, Standard- und Aktionssortiment.

Lidl hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil an empfehlenswerten Labels gemäss WWF am gesamten Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiment zu erhöhen. Es wird der Prozentsatz des Gesamtvolumens des Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiments gemessen. Als empfehlenswerte Labels gelten die Zertifizierungen MSC, ASC, Bio, BAP4 Star, GlobalGAP. Geltungsbereich ist das gesamte Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiment in allen Lidl-Ländern weltweit: Eigenmarken und Fremdmarken, Standard- und Aktionssortiment.

Lidl hat sich zur Rückverfolgbarkeit und Transparenz seines gesamten Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiments verpflichtet. Bis Ende Geschäftsjahr 2024 möchte Lidl sicherstellen, dass sämtliche Produkte entsprechend angeschrieben sind, und somit Produktionsländer, Arten, Fang- bzw. Aquakulturmethode ausweisen. Zusätzlich wir Lidl darauf hinarbeiten, eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Fisch- und Meeresfrüchte-Lieferketten vorweisen zu können. Bei Aquakulturen umfasst dies die Rückverfolgbarkeit der gezüchteten Arten und der verwendeten Futtermittel. Beim Wildfang betrifft es die Rückverfolgbarkeit bis zum Fangschiff und dem konkreten Fangereignis. Geltungsbereich ist das gesamte Fisch- und Meeresfrüchte-Sortiment in allen Lidl-Ländern weltweit: Eigenmarken und Fremdmarken, Standard- und Aktionssortiment.

Lidl hat sich verpflichtet, eine Ernährungsstrategie zu verfolgen, die den Konsum von pflanzlichen Produkten erhöht und den Konsum von tierischen Produkten reduziert. Um dies zu erreichen, wird Lidl das Verhältnis von tierischen und pflanzlichen Proteinquellen messen. Basierend auf dieser Grundlage wird Lidl verstärkt nachhaltige und gesunde pflanzliche Protein-Produkte in ihr Sortiment aufnehmen und den Absatz tierischer Proteinquellen verringern. Geltungsbereich ist das Gesamtsortiment in allen Lidl-Ländern weltweit: Eigenmarken und Fremdmarken, Standard- und Aktionssortiment.

Lidl hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelverschwendung in den eigenen Betrieben (Filialen und Verteilerzentren) zu reduzieren. Um dies zu erreichen, entwickelt Lidl eine internationale Reduktionsstrategie mit klaren Zielen. Das Hauptziel ist es, Lebensmittelabfälle zu vermeiden oder nicht verkaufte Lebensmittel bestmöglich weiter zu verwerten, etwa durch Spenden. Darüber hinaus hat Lidl sich verpflichtet, eine jährliche Berichterstattung über Lebensmittelabfälle national wie auch international zu veröffentlichen. Geltungsbereich sind alle Lidl-Filialen und alle Lidl-Verteilerzentren in allen Lidl-Ländern weltweit.

Bei der Produktion von Lebensmitteln kommt es häufig zu Lebensmittelverlusten, etwa durch die Entstehung von Nebenprodukten. Diese könnten teilweise in weiteren Produkten verarbeitet werden und so die Lebensmittelverschwendung deutlich reduzieren. Lidl hat sich dazu verpflichtet, die Lebensmittelverluste in ihren eigenen Produktionsprozessen zu identifizieren. Langfristig wird eine Strategie umgesetzt, die Lebensmittelverschwendung adressiert, um Nebenprodukte zu vermeiden oder in die menschliche Ernährung zurückzuführen. Geltungsbereich sind Produktionsprozesse von Eigenmarkenprodukten in Lidl-Ländern weltweit.

Lidl hat sich zum Ziel gesetzt, zirkuläre Ansätze in den Bereichen Verpackungen und Non-Food-Produkte zu etablieren. Bis im Jahr 2025 wird Lidl mit der Unterstützung des WWF eine Zirkularitätsstrategie entwickeln und umsetzten. Geltungsbereich sind Verpackungen von Eigenmarkenprodukten und Non-Food Eigenmarken-Produkte.