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Geissen auf der Griesalp im Berner Oberland, Schweiz

Verbandsbeschwerderecht

Der WWF verleiht der Natur eine Stimme: Als Fürsprecher der Natur verteidigen wir ihre Schutzinteressen. Bei Verstössen gegen die Umwelt- und Naturschutz-Gesetzgebung ergreifen wir Rechtmittel und setzen uns für den Erhalt der Artenvielfalt ein.

Fürsprecher der Natur

Dank dem Verbandsbeschwerderecht können wir die Anliegen der Natur rechtlich vertreten und durchsetzen.

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Thomas Vellacott, CEO des WWF Schweiz

Das Natur- und Heimatschutzgesetz gesteht gewissen Umweltorganisationen seit 1967 das Verbandsbeschwerderecht zur Wahrnehmung allgemeiner Interessen des Natur -und Heimatschutzes zu. Das 1983 erlassene Umweltschutzgesetz enthält eine analoge Bestimmung. Die Natur erhält so durch die Umweltschutzorganisationen eine direkte Stimme in Rechtsverfahren.

Als Fürsprecher der Natur kann der WWF somit bestimmte Projekte auf ihre Gesetzeskonformität überprüfen lassen. Damit stellt er u.a. den korrekten Vollzug des Umweltrechts sicher.

Massvoll, aber erfolgreich

Der WWF macht massvoll und zum Wohle der Umwelt vom Verbandsbeschwerderecht Gebrauch. Dies zeigt die Beschwerdestatistik für das Jahr 2024:

Von den 13 abgeschlossenen Beschwerdefällen wurden sieben Beschwerden gutgeheissen (ganz oder teilweise). Damit lag die Zahl der vollständig oder teilweise gutgeheissenen Beschwerden mit 53 % im Mittel der letzten Jahre. Etwas höher als sonst lag 2024 mit 38 % die Anzahl der Beschwerden, welche abgewiesen oder auf die nicht eingetreten wurde. 

In dieser Statistik nicht ausgewiesen sind zahlreiche weitere Fälle, in denen der WWF für die Natur eingestanden ist und sich mit Gesprächen, Stellungnahmen oder Einsprachen für die Natur eingesetzt hat.
 

Im Jahr 2024 abgeschlossene Rechtsfälle (Auswahl)

Dank unseres Einsatzes konnte die Natur im Jahr 2024 in den verschiedensten Bereichen geschützt werden. So wird beispielsweise in Glarus ein geplanter Wanderweg durch ein unberührtes Jagdbann- und Moorlandschaftsgebiet nicht realisiert, da er den Schutz seltener Wildtiere, insbesondere des Auerhuhns, gefährdete. Im Wallis erreichten wir eine Nutzungsplanänderung, da die Pläne den Schutz eines national bedeutenden Amphibienlaichgebiets unzureichend berücksichtigten. Abgelehnt wurde unter anderem unsere Beschwerde in Graubünden gegen die Planung einer neuen Verbindungsstrasse, um die naturnahe Landschaft und Lebensräume zu schützen. In Graubünden wurde eine Beschwerde gegenstandslos, da wir uns nach intensiven Verhandlungen mit den Engadiner Kraftwerke auf eine ganzheitliche Sanierungslösung der PCB-Belastung im Spöl einigten. 

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Entlen

Bessere Situation für Flüsse dank unserem Einsatz

Beschwerden im Bereich Pestizide

Pestizide müssen vom Bund zugelassen und überprüft werden. Diese Zulassungen und Überprüfungen erfolgten bislang unter Ausschluss der Öffentlichkeit und der Umweltorganisationen. Denn das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ging davon aus, dass das Verbandsbeschwerderecht im Zulassungs- und Überprüfungsverfahren nicht greifen würde. In seinem Entscheid BGE 144 II 218 hielt das Bundesgericht fest, dass der vorsorgliche Schutz von Tieren und Pflanzen gegen Giftstoffe bei der Schädlingsbekämpfung zu den zentralen Anliegen des Natur- und Heimatschutzgesetzes gehöre. Der Ausschluss der Verbandsbeschwerde in diesem Bereich würde damit den Intentionen des Gesetzgebers klar widersprechen. Daher müssen seit 2018 den Umweltschutzorganisationen verfahrensabschliessende Verfügungen mitgeteilt und das Mitwirkungsrecht gewährt werden.

Das können Sie tun

Unterstützen Sie uns als WWF-Mitglied, damit wir die einmalige Flora und Fauna weiterhin schützen können. Oder engagieren Sie sich bei einem Freiwilligen-Einsatz aktiv für die Umwelt.

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Bonobo-Mutter küsst ihr Baby

Mitglied werden

Als WWF-Mitglied sind Sie Teil unseres grossen Netzwerks: Über 5 Millionen Menschen rund um den Globus unterstützen unsere Projekte.

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Freiwillige der Sektion WWF St. Gallen helfen am Brändliberg, St. Gallen, Schweiz

Freiwilligenarbeit

Setzen Sie sich aktiv für unsere Natur und Umwelt ein und wählen Sie aus verschiedenen Freiwilligen-Einsätzen aus.