Partnerschaft Migros-Genossenschafts-Bund 2021
Der Migros-Genossenschafts-Bund (Migros) engagiert sich seit über 20 Jahren gemeinsam mit dem WWF für die Umwelt. Seit 2009 im Rahmen einer umfangreichen strategischen Partnerschaft, welche ambitionierte Ziele in den relevantesten Umweltthemen beinhaltet.
Verwandte Themen:
Fische & Meeresfrüchte, Früchte & Gemüse, Holz und Papier, Klima & Energie, Nachhaltig leben, Palmöl, PartnerschaftenKlima und Energie
Migros hat sich zum Ziel gesetzt bis 2030 die betrieblichen Treibhausgase um 80% und den Energieverbrauch absolut um 10% zu reduzieren (ggü. 2019). Im Rahmen der vom WWF mitbegründeten Science Based Targets Initiative (SBTi) hat sich Migros verpflichtet ihre Emissionen basierend auf wissenschaftlich fundierten Zielen zu reduzieren. Migros hat sich der Initiative 2020 angeschlossen.
Reduktion Treibhausgase gegenüber 2019
Migros hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Treibhausgas Emissionen um 80% gegenüber 2019 zu reduzieren. Gemessen wird der CO2-Ausstoss in t CO2e. Geltungsbereich ist der Genossenschaftliche Detailhandel (Filialen, Immobilien, Logistikzentralen + Logistik (Transporte), MGB; exkl. Eigenindustrie, Handel, Finanzen, Reisen).
Im 2021 hat die Migros ihre Treibhausgas Emissionen um rund 59.2% gegenüber 2019 reduziert. (Absoluter Ist-Wert 2021: 85'138 Tonnen CO2e)
Anmerkung: Die grosse Reduktion gegenüber dem Vorjahr kommt vor allem durch die Umstellung von Strom aus Herkunftsnachweisen zustande. Diese hat im Jahr 2021 zum ersten Mal gewirkt.
Seit 2019 sind neu auch Immobilien im Geltungsbereich. Daher hat sich auch 2019 kurzfristig der Gesamtausstoss im Gegensatz zu den vorherigen Zielperioden erhöht, ist aber bereits seit 2020 wieder auf Kurs.
Reduktion Stromverbrauch gegenüber 2019
Migros hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 den absoluten Stromverbrauch um 10% gegenüber 2019 zu reduzieren. Gemessen wird in GWh /Jahr. Geltungsbereich ist der Genossenschaftliche Detailhandel (Filialen, Immobilien, Logistikzentralen + Logistik (Transporte), MGB; exkl. Eigenindustrie, Handel, Finanzen, Reisen).
Migros hat ihr Ziel erreicht und ihren Stromverbrauch im 2021 um 5.4% gegenüber 2019 reduziert. (Absoluter Ist-Wert 2021: 1'139'787)
Anmerkung: Temporäre Schliessungen haben unter anderem zum reduzierten Verbrauch geführt.
Reduktion der Flugtransportemissionen.
Seit 2019 sind neu auch Immobilien im Geltungsbereich, der Graph beginnt neu mit der Baseline von 2019, da der Stromverbrauch sonst eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahren dadurch nicht mehr gegeben ist. Der Energiebezug hat sich durch die Ausweitung des Geltungsbereichs insgesamt gegenüber 2018 (579 GwH) massiv erhöht (absoluter Verbrauch 2021: 1'139'787 GwH), was nicht mehr ersichtlich ist.
Reduktion der Flugtransportemissionen
Migros hat sich das Ziel gesetzt, ihre Flugtransportemissionen bis 2025 um 8750t CO2e ggü 2018 zu reduzieren. Im Geltungsbereich sind Super-/Verbrauchermarkt und Fachmärkte, Lebensmittel und Nonfood-Produkte, jedoch ohne Schnittblumen.
Im Jahr 2021 waren Migros absolute CO2e-Emissionen durch Flugwaren 37495t CO2e.
Anmerkung: Die Pandemie und ein verregneter Frühling in Spanien haben im ersten Halbjahr 2021 für einen Anstieg der Flugtransporte gesorgt. Die kurzfristig gestiegene Nachfrage an Fleisch wurden mittels Flugtransporten überbrückt, ebenso wie die Verzögerung der Spargelernte in Spanien. In anderen Bereichen, zum Beispiel Non und Near Food, hat sich die Situation wieder auf das Vor-Corona-Level normalisiert.
Holz und Papier
Die Migros ist Gründungsmitglied des WWF GLOBAL FOREST & TRADE NETWORK Switzerland (GFTN), ehemals WWF Wood Group. Die Migros unterstützt eine umweltgerechte, sozialverträgliche und ökonomisch tragfähige Forstwirtschaft und beschafft Holz- und Papierprodukte aus nachhaltigen Quellen.
Holz-, Papier- und Zellstoffprodukte aus nachhaltigen Quellen (FSC oder Recycling)
Migros hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2025 77% der Holz-,Papier-, und Zellstoffprodukte aus nachhaltigen Quellen (FSC oder Recycling) stammen. Gemessen wird der Umsatzanteil in Prozent. Geltungsbereich sind Produkte mit Holz/Papier/Zellstoffanteil > 50 % oder Holz/Papier/Zellstoffanteil als wesentlichem Charakter des Produktes. Dies gilt für Migros Retail (Near/Non Food), Do it + Garden (DIY) sowie Micasa (Möbel).
2021 stammten 70.5% der Holz-,Papier-, und Zellstoffprodukte bei Migros aus nachhaltigen Quellen.
Anmerkung: Der Anteil an Holz, Papier und Zellstoffprodukten aus nachhaltigen Quellen blieb konstant, obwohl der Umsatz mit FSC zertifizierten Produkten gesteigert werden konnte. Einer Erhöhung des Anteils mit Micasa steht eine leichte Reduktion des Anteils im Supermarkt gegenüber. Dies vor allem im Bereich der Accessoires/Dekoartikel.
Holz-, Papier- und Zellstoffprodukte nach Herkunft
Migros hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur den Anteil der Holz- und Papierprodukte aus nachhaltigen Quellen (FSC oder Recycling) zu erhöhen sondern gleichzeitig den Anteil an Produkten mit limitiertem Wissen zur Herkunft, analysierter Herkunft oder verifizierter Herkunft zu verringern. Gemessen wird der Umsatzanteil in Prozent. Geltungsbereich sind Migros Retail (Near/Non Food), Do it + Garden (DIY) sowie Micasa (Möbel) Gilt für die Produkte mit Holz/Papier/Zellstoffanteil > 50 % oder Holz/Papier/Zellstoffanteil als wesentlichem Charakter des Produktes.
2021 stammten 29.5% der Holz- Papier- und Zellstoffprodukte aus verifizierter Quelle (alle verbleibenden Produkte, welche nicht FSC-zertifiziert oder rezykliert sind).
Gemäss Global Forest & Trade Network des WWF ist folgendes Verständnis vorliegend:
Herkunft analysiert: Ursprungswald wurde anhand von grundlegenden Kriterien der Legalität und Rückverfolgbarkeit abgeklärt.
Limitiertes Wissen über die Herkunft: Holzherkunft (Land) ist bekannt oder unbekannt; unerwünschte Herkünfte wie z.B. Holz aus Waldumwandlungen, Konfliktholz können ausgeschlossen werden.
Fische und Meeresfrüchte
Als Mitglied der WWF Seafood Group haben sich Migros und Micarna verpflichtet, keine Fische und Meeresfrüchte aus akut bedrohten Beständen anzubieten, nicht empfehlenswerte Herkünfte schrittweise durch bessere Alternativen zu ersetzen und den Anteil an empfehlenswerten Produkten laufend auszubauen.
Migros: Anteil empfehlenswerter oder akzeptabler Quellen gemäss WWF am Gesamt-Seafood-Sortiment
Die Migros hatte in ihrem Sortiment in Zürich drei Artikel im Verkauf, die nicht den Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechen. Im Vergleich zum Gesamtumsatz von Fischen und Meeresfrüchten hat dies laut Angaben der Migros 0.0002% ausgemacht. Diese Artikel werden nicht mehr zum Verkauf angeboten. Der WWF kann diese gemachten Angaben nicht überprüfen, da für das Jahr 2021 kein vollständiges Reporting vorliegt. Die Fisch-Bewertung wurde im 2021 bei Migros auf ein neues Tool umgestellt. Leider haben sich gewisse IT-Entwicklungen verzögert, wodurch ein vollumfängliches Fisch-Reporting im 2021 nicht möglich ist.
Migros: Anteil empfehlenswerter Labels am Umsatz des Seafood-Sortiments
Migros hat sich zum Ziel gesetzt, dass 2021 64% des Seafood-Sortiments mit empfehlenswerten Labels gemäss WWF (Bio, ASC, MSC) zertifiziert sind. Gemessen wird in Prozent am Umsatz des Seafood-Sortiments. Geltungsbereich ist der Migros-Genossenschafts-Bund mit den Sortimenten Frische, Tiefkühl, Convenience, Konserven und Tierwelt.
2021 waren 64% des Seafood-Sortiments mit empfehlenswerten Labels gemäss WWF zertifiziert.
Migros: Anteil empfehlenswerter Quellen gemäss WWF am Gesamtsortiment
Migros hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2021 der Anteil an empfehlenswerten Quellen (Score 1 und 2 im Fisch- und Meeresfrüchteratgeber) gemäss WWF am Gesamtsortiment 79% beträgt. Gemessen wird in Prozent am Umsatz des Seafood-Sortiments. Geltungsbereich ist der Migros-Genossenschafts-Bund, Sortimente Frische, Tiefkühl, Convenience und Konserven und Tierwelt.
Die Fisch-Bewertung wurde im 2021 bei Migros auf ein neues Tool umgestellt. Leider haben sich gewisse IT-Entwicklungen verzögert, wodurch ein vollumfängliches Fisch-Reporting im 2021 nicht möglich ist.
Micarna: Anteil empfehlenswerter oder akzeptabler Quellen gemäss WWF am Gesamt-Seafood-Sortiment
Micarna hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2021 100% des Gesamt-Seafood-Sortiments aus empfehlenswerten oder akzeptablen Quellen stammen. Gemessen wird in Prozent am Umsatz des Gesamt-Seafood-Sortiments. Geltungsbereich ist der Micarna Seafood ab 1% Volumenanteil (exkl. Fischextrakt / Fischöl als Nebenbestandteil in verarbeiteten Produkten).
2021 stammten 100% des Gesamt-Seafood-Sortiments aus empfehlenswerten oder akzeptablen Quellen.
Micarna: Anteil empfehlenswerter Labels
Micarna hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2021 62% des Gesamt-Seafood-Sortiments mit empfehlenswerten Labels gemäss WWF zertifiziert sind. Gemessen wird in Prozent am Umsatz des Gesamt-Seafood-Sortiments. Als empfehlenswerte Labels gelten MSC, ASC und Bio. Geltungsbereich ist Micarna Seafood.
2021 waren 80% des Gesamt-Seafood-Sortiments mit empfehlenswerten Labels gemäss WWF zertifiziert
Anmerkung: Durch die konsequente Umstellung von mehreren Arten auf ASC und MSC konnte Micarna den Anteil an empfehlenswerten Labels stark steigern. Im Verlauf des Jahres 2020 wurden Sortimente konsequent auf ASC umgestellt. Neu wurden ASC- Lachs, -Goldbrasse und Wolfsbarsch vertrieben. Neu sind auch Heilbut, Vongole und Pulpo in MSC-Qualität im Sortiment.
Micarna: Anteil empfehlenswerter Quellen des Gesamt-Seafood-Sortiments
Micarna hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2021 75% des Gesamt-Seafood-Sortiments aus empfehlenswerten Quellen (Score 1 und 2 gemäss Fisch- und Meeresfrüchteratgeber WWF) stammen. Gemessen wird in Prozent am Umsatz des Gesamt-Seafood-Sortiments. Geltungsbereich ist Micarna Seafood.
2021 stammten 89 % des Gesamt-Seafood-Sortiments aus nachhaltigen Quellen.
Palmöl
Migros und der WWF gehören zu den Gründungsmitgliedern von RSPO. Seit 2016 hat die M-Lebensmittelindustrie auf physisch rückverfolgbares, nachhaltiges Palmöl aus RSPO zertifizierten Plantagen umgestellt. Anspruchsvolle Umstellungen von Derivaten und Fraktionen im Near- und Nonfood Bereich laufen weiter.
Anteil physisch nachhaltiges Palmöl in Eigenmarken Food (M-Industrie)
Migros hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 den Anteil physisch nachhaltiges Palmöl in Eigenmarken Food (M-Industrie) auf 100% zu erhöhen. Gemessen wird der Gewichtsanteil physisch nachhaltigen Palmöls am Gesamtverbrauch der M-Industrie im Bereich Food. Als akzeptierte Standards gelten RSPO IP, RSPO Segregated und POIG. Geltungsbereich ist der Migros-Genossenschafts-Bund mit den Eigenmarkenprodukten sowie die Produkte aus der M-Industrie.
2021 lag der Anteil physisch nachhaltigen Palmöls in Eigenmarken Food (M-Industrie) bei 100%.
Anteil physisch nachhaltiges Palmöl in Food von Drittlieferanten
Migros hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 den Anteil physisch nachhaltiges Palmöl in Eigenmarkenprodukten Food von Drittlieferanten auf 100% zu erhöhen. Gemessen wird der Gewichtsanteil physisch nachhaltiges Palmöl bei Drittlieferanten. Als akzeptierte Standards gelten RSPO IP, RSPO Segregated, Bio Suisse. Geltungsbereich sind Produkte von Drittlieferanten des Migros-Genossenschafts-Bund.
2021 lag der Anteil physisch nachhaltiges Palmöl in Food von Drittlieferanten bei 100%.
Anteil zertifiziertes Palmöl in Near- und Nonfood Eigenindustrie
Migros hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 den Anteil zertifizierter palm-basierter Rohstoffe in Near- und Nonfoodprodukten aus der Eigenindustrie auf 100% zu erhöhen.
Gemessen wird der Anteil zertifizierter palm-basierter Rohstoffe der Eigenindustrie.
Als akzeptierte Standards gelten RSPO IP, RSPO Segregated, RSPO Massbalance und POIG. Geltungsbereich ist der Genossenschaftliche Detailhandel sowie Eigenindustrie.
2021 lag der Anteil zertifiziertes Palmöl in Near- und Nonfood der Eigenindustrie bei 98%.
Anteil zertifiziertes Palmöl in Near- und Nonfood in Migros-Eigenmarken von Drittlieferanten
2021 lag der Anteil an zertifiziertem Palmöl in Near und Nonfood in Migros-Eigenmarken von Drittlieferanten bei 51%.
Nachhaltiger Konsum
Reduzierung Food Waste
Migros hat sich im Genossenschaftlichen Detailhandel zum Ziel gesetzt, bis Ende 2025 den Food Waste im Geltungsbereich Supermarkt um 20% (Referenzjahr 2018) zu reduzieren.
2021 betrug der Food Waste in der Migros 1.33%. Der Graph zeigt die Verschwendungsrate von Lebensmitteln.
Erhöhung Anzahl gekennzeichneter Vegi / Vegan Produkte
Die Migros hat sich bis 2025 zum Ziel gesetzt, ihre Anzahl gekennzeichneter Vegi/Vegan-Produkte im Geltungsbericht Supermarkt auf 800 Artikel (online und auf Produkt) zu erhöhen.
2021 hatte Migros 855 mit Vegi/Vegan gekennzeichnete Produkte im Sortiment.