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Solardach auf einem Schweizer Bauernhaus

Ökostrom - Saubere Energie für eine umweltfreundliche Zukunft

Ökostrom aus Energiequellen wie Wasser, Sonne, Biomasse und Wind macht es möglich, dass wir immer weniger Strom in Kohle- und Atomkraftwerken produzieren müssen. Damit der Ausstieg aus Kohle- und Atomstrom vollständig gelingt, braucht es alle Akteure: Politik, Wirtschaft – und Sie als Konsument:in.

Umweltschutz aus der Steckdose

Das Wasserschloss Schweiz ist bekannt für seine idyllischen Fluss- und Seenlandschaften. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Mindestens ebenso prägend für das Landschaftsbild des Alpenlands ist die hohe Dichte an Staudämmen und Kanälen. Hauptverantwortlich dafür ist die Wasserkraft, die knapp 60 Prozent des Schweizer Stroms liefert. Obwohl die Schweizer Stromproduktion in puncto CO2-Ausstoss gut dasteht, wird die ökologische Bilanz dadurch getrübt, dass viele Wasserkraftwerke die aktuellen Gewässerschutzauflagen nicht einhalten, und die Atomkraft immer noch eine bedeutende Rolle spielt.

Durch den vom Stimmvolk beschlossenen Atomausstieg wird künftig ein Drittel der heimischen Stromproduktion wegfallen. Dieser Wegfall muss kompensiert werden. Dabei muss um jeden Preis vermieden werden, dass schmutzige Energieträger wie Kohle und Gas zum Zug kommen. Auch ein Ausbau der Wasserkraft lohnt sich kaum: Das umwelt- und naturverträglich erschliessbare Potenzial der Wasserkraft in der Schweiz ist zu mehr als 95 Prozent ausgeschöpft. Die Lösungen heissen: Energieverschwendung stoppen und den Ausbau der Solarenergie massiv verstärken.

Die Lösungen für eine ökologische Stromproduktion

Damit die Energiewende gelingt und der Bedarf künftig ohne Atomkraftwerke und fossile Energieträger klimafreundlich gedeckt werden kann, fordern wir:

  • Griffige Massnahmen gegen die Energieverschwendung. Insbesondere die Einführung eines Marktmechanismus für den Handel mit verbrieften Einspar-Zertifikaten. Auf diese Weise wird die Steigerung der Energieeffizienz zum wichtigsten Geschäftsfeld im Energiesektor.
  • Aussenflächen von Gebäuden und Infrastrukturbauten wie Autobahnen sollen grundsätzlich für Solarenergie genutzt werden. Beispielsweise müssen Lärmschutzmauern mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden. Pflicht bei Neubauten: Dach und Fassade (im Regelfall).
  • Der bestehende Wasserkraftwerkspark muss ökologisiert werden. Das bedeutet, dass Anlagen so saniert werden, dass ihr Einfluss auf die betroffenen Ökosysteme und Arten minimal bleibt. Viele in Fliessgewässern beheimatete Wasserbewohner sind beispielsweise auf Fischtreppen zur Überwindung von künstlichen Hindernissen angewiesen.

Weitere Potenziale im Bereich Windkraft, Biomasse und Geothermie sollen unser Energiesystem robust machen. Robust heisst in diesem Kontext, dass verschiedene Schwankungen – Überschuss im Sommer, erhöhte Nachfrage im Winter – gut eingeplant und ausgeglichen werden können. Mit einem intelligenten Mix lässt sich dies bewerkstelligen. Die wegfallende Solarenergie im Winter kann beispielsweise durch erhöhte Produktivität von Windkraft wettgemacht werden. Biomasse ist vor allem als Energiespeicher relevant, und die Geothermie ist eine wichtige Ergänzung, da sie konstant nutzbar ist.

Klimaschutz aus der Steckdose

«Auch Mieter und Mieterinnen haben die Wahl und können ohne grossen Aufwand auf Ökostrom umsteigen.»

Als Konsument:innen können Sie direkt dazu beitragen, dass Anbieter und Produzenten vermehrt auf sauberen Strom setzen. Bereits für unter 100 Franken Aufpreis pro Jahr kann eine vierköpfige Familie ihren Haushalt auf Ökostrom umstellen und damit einen persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Das entspricht den Kosten von einer Tasse Kaffee alle vier Wochen, je nach Stromanbieter noch weniger.

Wer zudem konsequent auf energieeffiziente Geräte und Lampen setzt, verringert seinen Stromkonsum beträchtlich und spart damit das in Ökostrom investierte Geld rasch wieder ein. Nicht nur Ihr Engagement als Konsument:in ist gefragt – werden Sie auch politisch aktiv. Beispielsweise können Sie in Ihrer Wohngemeinde einen Vorstoss einreichen, damit bei ihrem Anbieter Ökostrom zum Standardprodukt wird.

Mit gutem Beispiel voran: «naturemade star»

Das Gütesiegel «naturmade star» zeichnet besonders umweltschonend produzierte Energie aus. Sie stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasser, Sonne, Biomasse oder Wind und erfüllt umfassende strenge ökologische Auflagen: Bei der Produktion wird auf die Umwelt Rücksicht genommen, bei Wasserkraftwerken auf den Gewässerschutz, bei Windanlagen auf den Schutz von Vögeln und Fledermäusen. Dies ist wichtig, weil die immer stärkere Nutzung erneuerbarer Energiequellen Auswirkungen auf die natürlichen Lebensräume und die Artenvielfalt hat.

Gut fürs Klima

Mit dem Gütesiegel «naturmade star» ausgezeichneter Strom stammt zu 100 Prozent aus ökologisch wertvollen erneuerbaren Energiequellen.

Besonders gilt dies für die Wasserkraft. «naturmade star» bringt der Natur im Vergleich zu anderen Labels und nicht zertifiziertem Strom aus erneuerbaren Energien am meisten, weil dieses Label auch an Wasserkraftwerke hohe ökologische Anforderungen stellt und beispielsweise den Bau von Fischtreppen oder die naturnahe Ufergestaltung sicherstellt. Zusätzlich fliessen bei Wasserkraftwerken mit «naturmade star»-Zertifikat jeweils 0,7 Rappen pro verkaufte Kilowattstunde in einen Fonds für ökologische Verbesserungsmassnahmen. Das Gütesiegel wird vom WWF mitgetragen und ist in der ganzen Schweiz verbreitet.

Verschiedene Schweizer Elektrizitätswerke bieten zertifizierte Ökostromprodukte an. Anbieter in Ihrer Nähe finden Sie hier. Einige Energieversorger bieten keinen «naturmade star»-zertifizierten Strom an. Als Privathaushalt oder kleines Unternehmen können Sie in diesem Fall Ihren Stromanbieter derzeit nicht wechseln. Das hindert Sie aber nicht daran, auf Ökostrom umzusteigen: Sie können den «grauen» Strom weiterhin von ihrem lokalen Versorger beziehen und die «Öko-Qualität» in Form von Zertifikaten (Herkunftsnachweise, HKN) von einem anderen Anbieter kaufen. Das Zertifikat garantiert, dass die von Ihnen verbrauchte Menge Ökostrom produziert und nicht an jemand anders verkauft wird. Das Vergleichsportal «MyNewEnergy» zeigt Ihnen die ökologisch besten Stromprodukte für Ihren Haushalt – seien es die von Ihrem regionalen Stromversorger oder Zertifikate von Dritten.

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Block mit installierter Solaranlage
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Steckdosenleiste mit On/Off-Switch
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Bergwiese in den Alpen

Können auch Mieter:innen das Stromprodukt wechseln?

Jeder kann das Stromprodukt wechseln, egal ob Mieter oder Eigentümer. Normalerweise wird der Strom jeder einzelnen Wohnung separat abgerechnet und läuft über einen eigenen Stromzähler. Sie können also selbst bestimmen, welche Stromqualität Sie erhalten möchten.

Wie kommt der ökologische Strom in meine Steckdose?

Der ökologische Strom kommt nicht direkt in Ihre Steckdose. Vom Kraftwerk fliesst der Strom in das Netz und von dort als Mischprodukt zum Verbraucher. Wichtig ist aber, welches Stromprodukt der/die Konsument:in bezahlt. Denn dadurch wird bestimmt, welche Stromqualität ins Netz eingespiesen wird. Je mehr Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, desto grüner wird der Mix und damit auch der Strom aus unseren Steckdosen.

Wie wird das Gütesiegel überprüft?

Alle zertifizierten Anlagen werden jährlich von unabhängigen Auditoren überprüft. Dabei wird unter anderem sichergestellt, dass der Inhaber eines zertifizierten Kraftwerks nicht mehr Ökostrom verkauft, als seine Anlagen produzieren. Stromhändler dürfen nicht mehr Ökostrom verkaufen, als sie eingekauft haben.

Was Sie tun können

Wechseln Sie zu Ökostrom! Auf dem Vergleichsportal mynewenergy.ch finden Sie schnell das geeignete Angebot. Erfahren Sie mit unserem Footprint-Rechner, wo Sie mit wenig Aufwand Ihren eigenen Energieverbrauch senken können. Entdecken Sie zudem weitere wirksame Tipps für den Klimaschutz.

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Frau steht lächelnd am Bahnhof

Klima-Tipps

Mit unseren praktischen Umwelt-Tipps für den Alltag gestalten Sie Ihr Leben nachhaltig und bewusst.

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Sonne geht hinter der Erde unter

Footprint-Rechner

Ermitteln Sie Ihren ökologischen Fussabdruck und lassen Sie sich von individuellen Tipps inspirieren.